heimat.

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Muldoshin – a German Apple Pastry. Sarah Kieffer beschreibt hier wie ein Familienrezept, was ursprünglich ohne Waage und Meßbecher nur durch gemeinsames backen weiter gegeben wurde – den langen Weg von Deutschland nach Amerika fand. Variationen werden entwickelt und gebacken mit guten Gedanken an Oma Islinger und Vorfreude auf Weitergabe, wieder und wieder. Letzte Woche durfte ich an einem ganz besonderen Abend mit 10 mir vorher unbekannten Menschen an einer langen köstlich gedeckten Tafel – tausend Dank an Anna und Lina – über das und mein Thema Heimat philosophieren. Ja Heimat ist oftmals ein Gefühl, ein Geruch, ein Geschmack oder auch genau dieser oder jener Apfelkuchen. Ein Zugehörigkeitsgefühl, was mir manchmal hier in dieser Stadt wo ich vor Jahren durch Zufall und es paßte gerade eben so gelandet bin fehlt. Keine Verwandten und das automatische ich gehöre dazu, bedeutet ein immer wieder aufs Neue finden und gefunden werden – vernetzen, Hand hin und halten. Doch ist es nicht eher ein zu Hause finden und nicht die Heimat haben? An diesem Abend wurde mir klar, daß mein Geburt und Kinderzeitort aus verschiedenen Gründen leider nicht meine Heimat sein kann. Vielleicht ist es deshalb so schwer für mich ein neues zu Hause zu finden, wenn man auch laut Duden zwei Heimaten benennen darf, zwar selten aber völlig okay. Heimat ist für viele auch mit guten Erinnerungen verbunden. Träume ich daher von diesem oder jenem Urlaubsort als mögliche zukünftige Heimat? Fehlen mir deshalb die Berge oder das Meer, genau diese Bäckerei oder das kleine Café, die Aussicht am Morgen oder die Wanderschuhe vor der Tür am Abend? Der ‚Oma Islinger Apfel-Strudel Morgen‘ mit einem ganz besonders lieben Menschen vor zwei Wochen, hat sich verdammt gut nach ein klein wenig Heimat hier in unserem Viertel angefühlt. Auch wir haben variiert mit Quitte und leichterer Süße und möchten das Rezept nun an euch weiter geben. Hast du deine Heimat gefunden? Weißt du warum sie es ist oder vielleicht war? Bist du zufrieden mit deinem neuen zu Hause oder bist du noch auf dem Weg in die neue Heimat? A wonderful apply pastry recipe and thoughts about – what does the word ‚home‘ mean to me. Stay patient and trust your journey.

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das_rezept

Muldoshin – Apfelstrudel (Rezept in Variation von Sarah)
Teig
190g Mehl
1 EL Zucker
1/2 TL Salz
60g Butter
1 Ei, leicht aufgeschlagen
60-100 ml Wasser
Füllung
4-5 Äpfel
80-100g (hellbrauner) Zucker
1 TL Zimt
Zitronensaft
Quittensahne
20-25g Butter
185 ml Quittensaft
120 ml Sahne
1 Vanilleschote

Mehl, 1 EL Zucker und Salz in einer Rührschüssel mischen. Butter in kleinen Stücken aufwürfeln und mit den Händen einarbeiten, anschließend das leicht aufgeschlagene Ei und Wasser zugeben, mit ml starten bis der Teig gut zusammen hält und sich zu einer geschmeidigen Kugel formen läßt. Etwas flach drücken und in Frischhaltefolie mindestens für 1 Stunde im Kühlschrank lagern. Die Äpfel schälen, in Spalten schneiden und in einer Schale mit etwas Zitronensaft, Zucker und Zimt mischen. Den Teig auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche in 5-6 Stücke teilen, (relativ) kreisrund und sehr dünn ausrollen/ziehen. Mit Äpfeln mittig füllen, einen Rand von etwa 3 cm zum Verschließen frei lassen. Die Langen Seiten zuerst überschlagen und dann die Enden. Vorsichtig in einen leicht gebutterte Auflaufform legen. Mit den verbliebenen Teigstücken ebenso verfahren – mit Sahne bestreichen und Zucker berieseln. Bei 200 Grad Umluft etwa 45 Minuten goldig backen. Für die Quittensahne (im Original Apple Cider bei mir Quitte-ohne Alkohol) die Butter leicht bräunen, etwas abkühlen lassen (Achtung spritzt sonst) und den Quittensaft zugeben. Bei mittlerer Temperatur ein paar Minuten reduzieren lassen, Sahne und Vanillemark zugeben, einmal kurz aufkochen – fertig. Den warmen Muldoshin auf Teller verteilen und großzügig mit Quittensahne begossen genießen.

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